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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 21

1877 - Oldenburg : Stalling
21 liefen: Die Presse wird fr Druckschriften unter 20 Bogen durch die Cenfur beschrnkt, in Mainz eine Central - Untersuchung -Kommission zur Bestrafung demagogischer Umtriebe eingesetzt, die Burschenschaften und Turnanstalten werden verboten und die Universitten unter die Aufsicht von Re-gierungs-Bevollmchtigten gestellt. Gern htte Metternich da-mals auch die Verfassungen der Mittelstaaten beseitigt, aber die Regenten derselben sahen in diesen von Anfang an ein Mittel, in der ffentlichen Meinung und bei ihren Vlkern als populr zu erscheinen, und waren nicht geneigt, sie auf-zuheben. Die Karlsbader Beschlsse konnten erst durch die Zu-stimmung der Bundesversammlung zur allgemeinen Geltung ge-langen. Diese, die bis dahin kein Lebenszeichen von sich gegeben hatte, besttigte dieselben nicht nur in ihrer Sitzung vom 20. September 1819, sondern legte sich auch das Recht bei, die Einzelstaaten zur Vollziehung ihrer Beschlsse ntigenfalls mit Waffengewalt zwingen zu knnen. Bald traten die Wirkungen der Karlsbader Beschlsse ins Leben. Die Mainzer Untersuchungs-Commission verfgte viele Verhaftungen, ihre Acten thrmten sich zu Bergen auf, aber von einer Verschwrung war Nichts zu entdecken, weil es eben keine gab. Aeuerungen der Mistimmung von jun-gen, berspannten Leuten in Briefen, Reden und Gedichten war Alles, was man fand. Die verdchtigen Professoren wurden auer Dienst gesetzt; so der alte Patriot E. M. Arndt in Bonn, Fries in Jena. Oken sollte seine Zeitschrift Isis" unterdrcken, zog es aber vor, mit ihr nach der Schweiz zu wandern. Grres erlie im Jahr 1819 eine flammende Flugschrift: Deutschland und die Revolution", worin er die deutschen Fürsten warnte, durch ihr Verfahren nicht die wirk-liche Revolution heraufzubeschwren Seine Prophetenstimme, damals verlacht, ging dreiig Jahre spter in Erfllung. Grres entging dem gegen ihn erlassenen Verhaftsbefehl durch die Flucht nach der Schweiz. Die Beschlsse von Karlsbad erschienen dem Fürsten Met-ternich noch nicht ausreichend, den Geist der Demagogie vollends auszurotten. Am 25. November 1819 trat in Wien aber-mals ein Minister-Congre unter seinem Vorsitz zusammen,

2. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 240

1881 - Oldenburg : Stalling
I r | L 240 is? an fein Ende (1468). Im Jahre ein U Ifett ' ^ @tfinb" der uchdruck-rkunst srrf,^ bje bun der Buchdruckerkunst wurde die Verbreitung der Bucher, denen die weitere Erfindung des !me -r/qrim ?u handhabende Form gab, ungemein befordert und wissenschaftliches Streben und geistige Bildung |u einer bisher ungeahnten Hhe erhoben, wovon die schnelle Verbreitung der altklassischen Studien, besonders nach der Eroberung von Konstantinopel, und die der Reformation unleugbare Zeugnisse abgeben. ft,* Jie(^eiti9 ,mit der Buchdruckerkunst ist auch die Kupfer-ftecherkunst erftlnden. Die Italiener haben vom Jabre 1477 Kupfechichen aufzuweisen,- aber die Michael Wo lgemut oder sein berhmter Schler Slnl a Vir haben diese Kunst durch Einfhrung des ollkommntt Scheidewassers statt des Grabstichels sehr Xliii. Mittelalterliche Zustnde und Einrichtungen. Bei der Auflsung des rmischen Reiches durch die Vlker-Wanderung nahmen die Deutschen einen groen Teil des eroberten Landes zur Bebauung fr sich. Das Meiste davon ,m einzelnen kleinen Ackerlosen an die Freien*) als S?el.9entr o(M,0b) erteilt, ohne zu einem andern Dienst alv dem der Landesverteidigung zu verpflichten. Die Könige erhielten die Gter der alten rmischen Kaiser, m denen noch viele durch Strafen verfallene oder gewaltsam erworbene hinzukamen. Ein Teil von diesen wurde der Kirche gegeben, einen anderen lieen die Könige durch Meier bewirt-schaften, als Hauptquelle ihrer Einknfte.- aber einen dritten, ungleich greren Teil verliehen sie fr treu geleistete Dienste auf Lebenszeit an ihre Leute als Leben (d. b. geliehenes Gut lateinisch beneficium oder feudum). Aus den alten Gefolgen der Komge (vgl. I.) wurden allmhlich zahlreiche Dienstmannen, die entweder Hofdienstmannen waren, wie namentlich die Staaten ) bfn ^rcicn und dem Adel gab es in den gcrntattifcn n ^ch Unfreie in verschiedenen Abstufungen, und Freigelassene.

3. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 238

1881 - Oldenburg : Stalling
238 Fran^sfaiier Berthold schwarz zu Freiburg im Breisgau zugeschrieben (1340), der ein groer Freund chemischer Unter-Buchungen war. Einst hatte er Salpeter, Schwefel und Kohle m einem Mrser gestoen und diese Masse mit einem Stein zugedeckt, als von ungefhr ein Funke hineinfiel, die Mischung entzndete und den Stein mit einem heftigen Knall in die Hhe schleuderte. Die Chinesen, welche die Bearbeitung der Seide; und des Porzellans vor uns kannten, rhmten sich, auch das Schiepulver, die Buchdruckerkunst und das Lumpen-papier vor uns erfunden zu haben. Von ihnen soll es zu den Arabern gekommen sein. Doch steht fest, da das Pulver auch in Deutschland schon im 12. Jahrhundert zur Sprengung von Gestein gebraucht worden ist: seine Anwendung auf den Krieg erhielt es jedoch erst seit Berthold Schwarz. Nach 1350 finden wir die Kanonen, oder wie sie damals hieen, d'.e Bombarden, Donner- oder Wallbchsen im Gebrauch*); spter kam das kleine Gewehr auf, das anfangs auch mit einer Lunte oder Zndrute abgefeuert wurde.**) Die Erfindung des Schiepulvers und der Geschtze brachte einen gnzlicben Umschwung in der Kriegfhrung hervor, da die alten Waffen des Rittertums den ferntreffenden Bchsen weit nachstanden und die Rstungen gegen Kugeln keine volle Sicherheit ge-whrten, daher bildete sich bei der allgemeinen Verbreitung des Feuergewehrs mit der Zeit eine neue Kriegskunst aus. Die segensreichste Erfindung ist die der Buchdruckerkunst durch den Mainzer Johann von Sorgenloch, genannt Gnsefleisch zu Guttenberg, gewhnlich kurz Johann Guttenberg genannt. Das lteste Schreibmaterial waren die Bltter der Papyrusstaude in gypten, dann wurden Felle gegerbt und zum Schreiben zugerichtet; ein weiterer Fortschritt war das Pergament, bis man noch spter das Baumwollen-und zuletzt das Leinen- oder Lumpenpapier erfand. In alten Zeiten wurden Urkunden und Bcher geschrieben, wobei man besonders die Anfangsbuchstaben schn auszumalen und durch Bildchen, mit Gold ausgelegt, zu verzieren pflegte. Diese Art die Bcher zu vervielfltigen war sehr mhsam und zeit-raubend, und die Bcher selbst waren unerschwinglich teuer. Man hatte bereits die Erfindung gemacht, Heiligenbilder und *) In der Schlacht bei Crecy (1346 vgl. Xxxix) sollen zuerst Donnerbchsen gebraucht warben sein. **) Erst spter erfanb man das Feuerschlo (1517); im 19. Jahr- ; lnmbcrt das Percussionsschlo, das in neuester Zeit durch das Hinter-labungsgewehr verbrngt warb.

4. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 239

1881 - Oldenburg : Stalling
239 Spielkarten in Holz auszuschneiden und abzudrucken, und wandte sie nun auf einzelne Stellen und Kapitel der Bibel an. Dies gelang: aber fr jede Seite und jedes Buch muten neue Tafeln geschnitten werden, und so war es denn ein glcklicher Gedanke Guttenbergs, die einzelnen Schriftzeichen in buchenen Stbchen daher der Name Buchstaben auszuschneiden, mit Faden zu Zeilen zu verbinden und abzudrucken, denn diese Stbchen konnten nach dem Gebrauche wieder aus-einander genommen und zu neuem Drucke benutzt werden. Aber die hlzernen Lettern zersprangen leicht, und Guttenberg whlte bleierne. Im Jahre 1439 wurde die Presse erfunden, aber noch kam kein vollstndiges Buch zustande. Guttenberg war damals in Straburg, wohin er sich wegen innerer Zerwrfnisse in Mainz schon 1424 begeben hatte und wo er bis 1443 blieb. Daher macht auch Stra-brg auf die Ehre Anspruch, Mutterstadt der Buchdruckerkunst zu sein. Nach Mainz zurckgekehrt, verband er sich mit Johann Fauft (Fust), einem reichen Goldschmiede, und Peter Schffer, einem Geistlichen zu Germersheim, welcher festere das sogenannte Letterngut und die Druckerschwrze aus Kienru und Leinl. erfand. Das erste Werk war eine lateinische bersetzung der Psalmen, die 1457 vollendet wurde. Aber Guttenberg hatte bereits sein ganzes Vermgen der neuen Erfindung zum Opfer gebracht und schuldete an Faust eine betrchtliche Summe. Da er nicht zahlen konnte, nahm Faust seine Druckerei in Beschlag und ntigte dadurch Gutten-berg, wieder nach Straburg zu gehen, von wo er jedoch nochmals nach Mainz zurckkehrte und mit dem Gelds des Ratsherrn Humery eine neue Offizin grndete. Das nchste Buch, das Faust, der eigentlich nur das Geld hergab, und Schffer druckten, war eine lateinische Bibel, die schon ungleich billiger als die frheren geschriebenen, zuletzt fr 30 Gulden, verkauft ward. Als im Jahre 1462 Mainz durch den Erzbischos Adolf von Nassau in Brand gesteckt ward, verbrannte auch Fausts Werksttte, und Guttenbergs neue Offizin geriet ins Stocken. Damals verlieen viele Buchdruckergehlfen, die man, um das Geheimnis zu bewahren, bis dahin ngstlich bewacht hatte, Mainz, und legten in Augsburg, Nrnberg, in der Schweiz und Italien Druckereien an. Faust und Schffer erffneten ihre Offizin bald wieder. Guttenberg wurde nach dem Ver-kauf seiner Werksttte zu Eltville unter die Hofkavaliere des Erzbischofs von Mainz aufgenommen und lebte, wenn auch .........mm

5. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 237

1881 - Oldenburg : Stalling
237 (1417).*) Das erledigte Kursachsen bertrug er dem Mark-grasen von Meien, Friedrich dem Streitbaren. Sigismund hatte eine hohe Gestalt; blondes herab-wallendes Haar, so wie ein langer wohlgepflegter Bart der-liehen seinem ausgezeichnet schnen Gesichte Ansehen und Wrde. Die Gemter wute er durch anmutiges Benehmen, durch Milde und Herablassung zu gewinnen. Seine Frei-gebigkeit war schuld, da er sich oft in Geldverlegenheit befand. Er besa viel Bildung und Geist und zog Leute von Kenntnissen sehr hervor. Das Gute wollte er redlich, aber bei allen glnzenden Gaben und lblichen Eigenschaften fehlte ihm jene Gre und Strke des Geistes, die in so verwirrten Zeiten sich des Reiches und der Kirche mit Erfolg htte an-nehmen knnen. Er starb 1437 in Mhren, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Xlii. Erfindungen im Mittelalter. In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters tauchten Erfindungen auf, welche fr die weitere Entwickelung des Menschengeschlechts von hoher Wichtigkeit waren und als Nor-boten des berganges in eine neue Zeit anzusehen sind. Hier ist zunchst der Kompa zu nennen, dessen Erfindung dem Flavio Gioja aus Amalfi im Anfang des 14. Jahrhunderts zu verdanken ist. Erst durch den Kompa wurde die Seefahrt auf dem freien Weltmeere mglich gemacht und der Weg zu neuen Entdeckungen gebahnt. Seine wesent-lichsten Teile sind die auf einem Stifte frei spielende Magnet-nadel, welche die wunderbare Eigenschaft besitzt, stets nach dem Nordpol zu zeigen, und die Windrose, eine kreisfrmige Scheibe, auf welcher ein Stern von zweiunddreiig Strahlen angebracht ist, deren Spitzen die Welt- oder Himmelsgegenden anzeigen. Die Erfindung des Schiepulvers wird gewhnlich dem *) Die gewhnliche Erzhlung, wonach das Land an Friedrich ver-kauft oder als Pfand fr ein frheres Darlehen gegeben wurde, wird durch neuere Untersuchungen widerlegt. Es wurde ihm vielmehr eine Pfandsumme von 100 000 Goldgulden auf die Marken verschrieben, als ob er solche an den Kaiser dargeliehen htte, weil es unbillig wre, wenn er auer seiner Mhe das Land aus seiner Zerrttung zu erheben auch noch sein eigenes Vermgen daran wenden msse."

6. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 246

1881 - Oldenburg : Stalling
246 angelegenheiten gemeinsam berieten und verwalteten. Die Hansa gelangte zu solchem Ansehen, da sie 1368 Kopenhagen eroberte, den Sund sperrte und Dnemark ntigte, keinen König ohne ihre Einwilligung zu whlen. Die Blte der Hansa dauerte dreihundert Jahre. Erst nach Auffindung neuer Seewege, als dem Handel neue Bahnen erffnet waren, geriet sie in Verfall und hielt 1630 ihre letzte Tagsatzung. Noch heute führen Hamburg, Lbeck und Bremen den alten Namen Hansestdte fort. S d) I u f*. Auf Sigismund folgte Herzog Albrecht bort Ostreich auf dem deutschen Kaiserthron, ein krftiger Regent, der aber nur zwei Jahre, von 14381439, regierte. Um so lnger regierte sein Vetter und Nachfolger Friedrich Iii., der von 14391493 auf dem Throne sa. Dieser trge und thaten-lose Fürst war der groen Zeit, in die seine Regierung fiel, durchaus nicht gewachsen. Deutschland befand sich unter ihm in der grenzenlosesten Verwirrung; zwischen den deutschen Groen und Stdten brachen gewaltige Fehden aus, bei denen Friedrich ruhig zusah. Man kann sagen, da nichts durch ihn, Wohl aber vieles unter ihm geschah, denn er steht bereits auf dem Wendepunkt, wo das Mittelalter in die Neuzeit bergeht. Dieser bergang wird durch eine Reihe wichtiger Ereignisse bezeichnet. Die Trken eroberten 1453 Konstantinopel und machten dem griechischen Kaisertum ein Ende. Viele Griechen flohen vor den Trken nach Italien, wo sie die Kenntnis der griechischen Sprache und Gelehrsamkeit verbreiteten und dadurch der Wissenschaft einen neuen Aufschwung ver-liehen. Ferner gehrt zu den wichtigen Ereignissen dieser Zeit die Entdeckung von Amerika durch Columbus (1492) und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien (1498). Wie diese Begebenheiten von den bedeutendsten Folgen waren, so bte die Erfindung des Schiepulvers und dessen allgemeine An-Wendung im Kriege keinen geringeren Einflu auf die Umge-staltung des gesamten Kriegswesens. Der Gebrauch der schweren Geschtze und dann der kleineren Feuergewehre oder Bchsen machten die Waffen des alten Rittertums unbrauchbar, und so ging allmhlich jene Kampfesart ganz unter, welche eine hervorragende Eigentmlichkeit des Mittelalters gewesen war. Auf dem Gebiete der geistigen Entwicklung ist jedoch keine Erfindung bedeutungsvoller gewesen, als die der Buchdrucker-

7. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 365

1882 - Oldenburg : Stalling
365 seiner Ausbildung und erwarb sich trotz einer mhevoll durch-lebten Jugend durch eigene Anstrengung diejenigen Kenntnisse und Wissenschaften, die ihn befhigten, durch Wort, Schrift und That der Wohlthter seiner Landsleute und der Mensch-heit berhaupt zu werden. Nachdem Franklin ein geschickter Buchdrucker geworden, verlie er die Werksttte seines strengen Bruders und wanderte unter vielen Entbehrungen nach Phi-ladelphia, wo er bei einem Buchdrucker als Setzer in Arbeit trat. Hier zog fcer einfache, bescheidene und kenntnisreiche Jngling bald die Aufmerksamkeit ausgezeichneter Männer auf sich, und besonders schenkte ihm der Gouverneur der Stadt seine Gunst, lud ihn fters in sein Haus ein und unterhielt sich gern mit ihm der die verschiedensten Gegenstnde des menschlichen Wissens; ja er forderte ihn sogar auf, selbstndig in Philadelphia 'eine Druckerei anzulegen und versprach ihm dazu einen Vorschu von 100 Pfd. Sterling (680 Rthlr.), wenn er nach London reisen und dort den Ankauf von Lettern und Maschinen besorgen wollte, die man damals in Amerika noch nicht bekommen konnte. Nachdem er zuvor seine Eltern und Verwandten besucht hatte, kehrte er nach Philadelphia zurck, um die Summe in Empfang zu nehmen, die ihm sein hoher Gnner versprochen. Nach langem Harren erhielt er statt baaren Geldes Papiere und trat nun seine Reise nach London an. Im Dezember des Jahres 1724 trat der achtzehnjhrige Jngling in der weltberhmten Hauptstadt des britischen Reiches auf, voll jugendlicher Hoffnungen, voll Vertrauen auf das glckliche Gelingen seiner Unternehmung. Aber wie bitter sollte er getuscht werden, als er erfuhr, da die Anweisungen des mehr menschenfreundlichen als zuverlssigen Gouverneurs kei-nen Heller wert waren! Einsam, ohne Freunde in der unge-heueren Stadt, sah er sich, um sein Brot zu verdienen, ge-ntigt, wieder als Setzer in eine Druckerei zu treten. Hier lebte er in gewohnter Einfachheit und Migkeit, rastlos be-mht, seinen Geist weiter auszubilden, und bte durch seinen sittlich frommen Wandel einen wohlthtigen Einflu auf seine Kameraden aus. Nach etwa anderthalb Jahren kehrte er nach Philadelphia zurck, wo es ihm endlich gelang, eine selbst-stndige Druckerei zu grnden, die sich in kurzer Zeit eines raschen Aufschwunges erfreute. Bald verband er damit auch

8. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 366

1882 - Oldenburg : Stalling
366 einen Buchhandel, und erwarb sich durch eine Zeitschrift, in der er durch Verbreitung heilsamer Kenntnisse und' Lehren dem allgemeinen Wohl zu dienen suchte, einen gewissen Ruf, der sich durch ntzliche Anstalten, die er traf, mehr und mehr ausdehnte. Er grndete das erste Hospital in Amerika und trug zur Verbesserung des Schulwesens bei: zu seinen Lieb-lingsbeschstigungen gehrten die Natur- und Staatswissen-schaften, und eine Frucht des erfteren war die Erfindung des Blitzableiters (1749). Seine Einsicht in die Staatsverhltnisse ehrte nicht nur die englische Regierung, die ihn zum General-Postmeister erhob, sondern auch die Brgerschaft, die ihn zu ihrem Ver-treter in den Provinzialversammlungen von Pensylvanien ernannte. Immer hher stieg sein Ruhm, als er die Stelle eines Gesandten seiner Provinz in London bernahm (1754), und ihn die Akademie der Wissenschaften zu ihrem Mitgliede, mehrere Universitten zum Doktor ernannten. Die bedeu-tendsten Staatsmnner Englands benutzten seine Einsichten, wie denn der Gedanke, Canada in den Besitz der Englnder zu bringen, vorzglich von ihm ausging. Nach der Rckkehr in sein Vaterland trat er bei dem Ausbruch des Streites der Kolonieen mit dem Mutterlande entschieden auf die Seite der erfteren, und als ihn die eng-lische Regierung nach London rief, um seine Ansichten zu hren, trug sein gemigter Rat wesentlich zur Zurcknahme der Stempelakte bei. Als die Mistimmung gegen die eng-lische Regierung in Amerika zunahm, und Franklin mit aller Kraft und Besonnenheit fr sein Vaterland handelte, ver-scherzte er die Gunst der britischen Regierung in dem Grade, da sie ihn vor den geheimen Rat forderte und als Auf-wiegler und Feind der Englnder" den Mann bezeichnete, welchen der groe Staatsmann Pitt die Ehre Englands und der Menschheit" nannte. Indessen brachten die Klagen der englischen Kaufleute der den Schaden, den das krftige Auftreten der Ameri-kaner ihrem Handel zufgte, die Regierung dahin, den Zoll zurckzunehmen und nur die auf den Thee gelegte Abgabe zu belassen (1767). Aber srtwhrend enthielten sich die Amerikaner, denen es nicht um das Geld, sondern um Wah-rung ihres Rechtes zu thun war, des Thees, und als man

9. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 163

1884 - Oldenburg : Stalling
163 der nicht in der Schlacht war, blieb von den Huptern der pompejanischen Partei am Leben. Mit diesem Siege hatte Csar den Brgerkrieg, der auf beiden Seiten 170000 Menschen das Leben gekostet hatte, beendigt. Nach seiner Rckkehr berhufte ihn der Senat mit neuen Ehren, tote sie noch nie einem Rmer zu Teil geworden toaren. Er erhielt den Titel Imperator oder Oberbefehlshaber der gesamten Kriegsmacht, und dieser Titel wurde ihm auf Lebenszeit beigelegt und sollte auch auf seine Nachkommen forterben knnen; ebenso ward er auf Lebensdauer Diktator, ja man weihte ihm, gleich einer Gott-heit, Tempel, Altre und einen eigenen Priester. So war er denn der That nach Alleinherrscher des rmischen Reiches, wenn ihm auch dieser Name fehlte, und als solcher suchte er die Erinnerung an die Zeit der Republik in dem Volke allmhlich zu vernichten, und die Wrden des alten Frei-staates sanken zu bloen Titeln herab. Csar vermehrte den Senat auf 900 Mitglieder, von denen er die Hlfte nach Gutdnken ernannte, bei der Wahl der andern Hlfte nahm das Volk auf seine Vorschlge Rcksicht. Auch ein neues Forum legte er an, wo von nun an die ffentlichen Ge-schfte ausgebt wurden. Auf diesem Forum errichtete er der Venus Victrix, der siegreichen Venus, die er als Stamm-mutter seines Geschlechts ausgab, einen herrlichen Tempel, der nachher ein Heiligtum der Kunst wurde, und sechs Dactyliotheken (Sammlungen von geschnittenen Steinen), eine Gemldesammlung, welche sdie goldene Bildsule der Kleopatra und andere Gegenstnde enthielt. Auf die Einweihung des Tempels folgten kostbare Spiele: in einem knstlichen Wasser-behlter wurden Seegefechte dargestellt, im Cirkus wurden 400 Lwen gejagt, wilde Stiere erlegt und endlich eine Landschlacht geliefert. Auch um die Verwaltung des rmischen Reiches erwarb sich Csar groe Verdienste. Er sorgte fr Hebung des Handels und des Ackerbaues, der Knste und Wissenschaften: er suchte durch Gesetze dem rmischen Sittenverderbnis zu steuern und der Not der armen Brger abzuhelfen. Be-sonders verdient machte er sich um die Verbesserung des rmischen Kalenders. Er ordnete ihn mit Hlfe des alexan-drinischen Mathematikers Sosigen es, da eine solche Ver- Ii*

10. Mittelalter - S. 109

1882 - Oldenburg : Stalling
109 § 18. Erfindungen im Mittelalter. Die für die Menschheit wichtigsten Erfindungen des späteren Mittelalters waren die Erfindung des Schieß Pulvers und der Buchdruckerkunst. Die Erfindung des Schießpulvers, gewöhnlich dem Franziskaner Bert hold Schwarz zu Freiburg im Breisgau zugeschrieben (1340), jedenfalls erst seit diesem auf den Krieg angewandt, hatte die Erfindung der Feuerwaffen (der Geschütze und des kleinen Gewehrs) und somit eine Umgestaltung des gesamten Kriegswesens zur Folge. Die alten ritterlichen Waffen wurden unbrauchbar, und wenn auch der Adel lange „der heimtückischen wehrlosen Waffe" grollte, so bildete sich doch mit der Zeit eine neue Kriegskunst (Taktik) aus, die nicht mehr das ausschließliche Anrecht des Adels war. Berthold Schwarz, ein Freund chemischer Versuche, hatte einst, wie es heißt, Salpeter, Schwefel und Kohle in einem Mörser gestoßen, als Plötzlich ein Funke die Masse entzündete und den deckenden Stein mit heftigern Knall in die Höhe schleuderte. Dies führte auf die Erfindung der Mörser, dann der Kanone, oder wie sie damals hießen, der Bombarden, Donner- oder Wallbüchsen (Karthannen), später der Muskete, die anfangs auch, auf eine Gabel gelegt, mit der Lunte abgefeuert wurden. (Die Chinesen wollen das Pulver lauge vorher gekannt haben; von ihnen soll es zu den Arabern gekommen sein, doch wurde es nur zum Sprengen verwandt). *) Die segensreichste (und entschieden deutsche) Erfindung ist die der Buchdruckerkunst durch den Mainzer Johann von Sorgenloch, genannt Gensfleisch zu Gutteuberg, kurz Johann Gnttenberg genannt. Voran ging dieser Erfindung die des Baumwollen-, und zuletzt des Seinen- oder Lumpenpapiers (das älteste Schreibmaterial war die Papyrus-staude, dann das Pergament), sowie die Holzschneidekunst, die zu Spielkarten und Heiligenbildern verwandt wurde. Die ältesten Bücher wurden (mit verzierten Anfangsbuchstaben) geschrieben und waren ungemein teuer — eine Bibel 1000 Goldgulden —, denn die Drucke mußten für jede Seite und jedes Buch neu geschnitten werden. Erst Gnttenberg hatte den glücklichen ) ^n der Schlacht bei Creeh (1346) sollen zuerst Donnerbüchsen gebraucht worden sein; nachweisbar aber erst in der Schlacht bei Azineonrt (1415) in den Kriegen zwischen Engländern und Franzosen.
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